Sozialplanung
Was ist Sozialplanung?
Die Sozialplanung ist eine „zielgerichtete Planung zur Beeinflussung der Lebenslagen von Menschen, der Verbesserung ihrer Teilhabechancen sowie zur Entwicklung adressaten- und sozialraumbezogener Dienste“. (Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge, 2011) Das vielschichtige Handlungsfeld der Sozialplanung ist in Deutschland an der Schnittstelle zwischen Gemeinwesenarbeit und Stadtentwicklungsplanung entstanden und ist ein Bestandteil der Wissenschaft und Praxis Sozialer Arbeit. Ende der 1990iger Jahre hat die Modernisierung von Verwaltungen im Sinne des sog. „Neuen Steuerungsmodells“ die Bedeutung von Sozialplanung befördert und ihre Umsetzung – auch im ländlichen Raum – vorangetrieben.
Sozialplanung in der Stadt Nienburg/Weser
Die Sozialplanung der Stadt Nienburg/Weser setzt sich in der Praxis aus vier Tätigkeitsfeldern zusammen:
- Der Sozialberichterstattung,
- der auftragsbezogenen Fachplanung,
- der Aktualisierung und Fortschreibung des KECK-Atlas
- sowie der Kooperation und Vernetzung.
Die Basis sozialplanerischen Handelns stellt eine kontinuierliche Sozialberichterstattung dar. Anhand von regelmäßig veröffentlichten Sozialberichten wird über Sachverhalte und Entwicklungen von sozialer Bedeutung sowie über die soziale Lage der Nienburger Bürgerinnen und Bürger informiert. Anhand der aus dem Sozialbericht gewonnenen Erkenntnisse sollen fachliche Diskussionsprozesse angestoßen- und im Idealfall bedarfsgerechte Unterstützungssysteme entwickelt werden, um Benachteiligungen abzubauen und Beteiligung zu fördern. Darüber hinaus wird der KECK-Atlas, ein internetbasiertes Geo-Informationssystem, welches seit 2012 von der Stadt Nienburg/Weser genutzt wird, von der Sozialplanung regelmäßig aktualisiert und fortgeschrieben. Auch mit Hilfe des KECK-Atlas liefert die Sozialplanung Kennzahlen und Auswertungen zur Umsetzung von zielgruppen- oder sozialraumorientierten Planungsaufträgen, wie beispielsweise für die Beantragung von Förderprogrammen oder das Erstellen von Bedarfsanalysen.
Zukünftig gilt es, die interne und externe Vernetzung der städtischen Sozialplanung voranzutreiben, denn die Kooperation und Interaktion zwischen der zuständigen Stelle und allen weiteren Beteiligten ist für das Gelingen von Sozialplanung von großer Bedeutung.